Das Leben leben

Lasst uns leben, als sei jeder Tag der Letzte. Bewusst. Kühn. Think Big.

Wir leben jeden Tag ein Stück.

Wir sterben jeden Tag ein Stück.

Manchmal macht mich das Leben und wie es spielt sprachlos... und doch das Bedürfnis, mich mitzuteilen. Mit oder ohne Worte. Viele Pausezeichen im Kopf...

Wenn der Tod plötzlich, wirklich plötzlich und unerwartet eingreift. Ins Leben. Pointensicher.

Alle Nahtod-Erfahrenen erzählen vom Licht, von einer Art Tunnel ins Licht. Und dass ihnen seit diesem Erlebnis nichts mehr Angst macht.

Ein Cousin von mir sitzt am 16.6.2020 leblos am Küchenstuhl, als seine Frau vom Balkon kommt mit frischen Küchenkräutern. Ein paar Minuten nur war sie draussen. Hat er diese Leerstelle abgewartet? Genau diesen Moment? Wer hat das abgewartet? Er hätte doch auch in ihrer Anwesenheit gehen können, vielleicht sagen, mir wird schlecht oder so was. Nein, im Moment, als er allein da sitzt, hat etwas entschieden - aus, vorbei, weg.

Schock für alle. Und für Thomas? Näher kann die Toderfahrung ja nicht sein. Er kann nun nix mehr sagen.

Sein Enkel, 9, meint, als von der Seele die Rede ist und wo sie hin geht: "Aha, das Sterben ist also ein Geheimnis. Der Opa kennt jetzt dieses Geheimnis. Wenn ich mal sterbe, kenne ich es auch." ... Diese Äusserung bitte wirken lassen, Freunde ...

Sein jüngerer Enkel, 5, meint pragmatisch: "Ich will zur Oma, da werd ich den Opa schon finden". ....Auch er hat recht.......

Wir sterben mit jedem Blinzeln. Etwas von uns stirbt zeitgleich mit unserem Lebendigsein, dem Wild und Froh Sein.

Sollen wir deswegen nicht wild und froh sein? Aber hallo: Im Gegenteil! Mit all unserem Können, Lieben, Lernen, Wissen dürfen und müssen wir uns erlauben, ganz zu sein! Zeig all Deine Facetten. Halte mit nichts zurück, mach Deine Erfahrungen, mach "Fehler", erfinde Dich immer wieder neu. Wofür willst Du Dich "aufsparen"? Sei ein Leuchtturm hier. Damit Du von Weitem gesehen und gefunden wirst .

Jeder von uns hat eine wunderbare Zeitspanne hier auf diesem Planeten zur Verfügung, keiner weiss, wann der Sand durch das Glas gelaufen ist, bei meinem Cousin war es soweit, genau in dem Moment, als seine Frau auf dem Balkon Küchenkräuter holte... Originell. Nicht vorhersehbar.

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Ein Sommerabend neulich. Ein paar Schritte noch an die Isar. Das Licht ist so schön. Stille. Lärm. Grüppchen. Gruppen. Große Gruppen. Lachen. Es riecht nach Gras. Ein paar junge, sehr junge Menschen schleudern sich halbnackt herum, Weinflaschen in der Hand. Johlen. Explodieren fast. Nirgends ein Partykeller geöffnet, kein Club, keine Disco, nix, das Fleisch, der Körper schreit, die Hormone purzeln, Corona-Entstauung...

Das Leben dieser Kinder ist so kurz oder lang wie es dann wohl sein soll und ihnen - bitte! - Gelegenheit gibt, zu sich zu kommen, sich zu finden, nicht langweilige konforme ängstliche Menschen zu werden, hoffentlich überleben sie alle jetzigen Räusche und "Dummheiten" (und brauchen diese dann nimmer?) Hoffentlich "leben" sie eine Zeit lang.

Ich bin sehr zuversichtlich, was die Jungen angeht. Ich weiss, sie erfinden die Welt neu, sie werden richten, was wir vermasseln. Sie werden richten, bewegen, erneuern, wenn wir sie lassen.

Ich bin so zuversichtlich, was die Jungen angeht.

Meine Zuversicht und Deine Zuversicht bauen mit an ihrer Welt.